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1989 Der hoffnungsvolle Schüler Dirk Baumeister absolviert im ersten Versuch erfolgreich das nicht-zonal geprägte bundesdeutsche Abitur und erlangt die Befähigung eines Studiums an einer bundesdeutschen Hochschule (es entzieht sich unserer Kenntnis, ob er den Weg des geringsten Widerstands – hallo Uli, hallo Bruder Dannert – ging, wie sein Vater Rolf, und sich an einer FH einschrieb). | |
1997 Nach nicht bestätigten Medienberichten kommt es zu mehrfachen Auseinandersetzungen innerhalb des Unternehmens. Mehrere Duodezfürsten befehden sich um die abzusehende Nachfolge des herrschenden „Commandante en jefe“. Nach diversen Scharmützeln steht eines fest: Dirk Baumeister tritt ein in die Geschäftsleitung der Baumeister Wärmetechnik GmbH | |
1998 Die durch zahlreiche Zwistigkeiten in verschiedene Fraktionen aufgespaltene Geschäftsleitung kann sich erst nach zähen Diskussionen dazu durchringen, die örtlichen Behörden zu korrumpieren, um die nicht notwendige Genehmigung für die Erweiterung einer Produktionshalle einzuholen. Herzstück dieses Projektes ist eine vollautomatische Kanalstraße, die es auch größeren Frachtverbänden ermöglicht, in wärmere Klimazonen vorzudringen. Unter Zuhilfenahme verschiendener geklauter Patente können fortan gerade Kanäle produziert werden. Dadurch entfällt das lästige Kurvenfahren und die Kapitäne dieser Seestraßen können künftig die Ware auch in alkoholisiertem Zustand just-in-time liefern. | |
1999 Um sich nicht anlasten zu lassen, dass er den Karren selbst an die Wand gefahren hat, übergibt Rolf Baumeister die Unternehmensleitung an seinen Sohn Dirk, der nach mehreren Anläufen endlich das Studium zu Ende gebracht hat. Damit werden zwei strategische Ziele gleichzeitig erreicht. Rolf kann endlich das langersehnte Leben in Luxus führen. Der Rest der Geschäftsleitung wird großzügig abgefunden. Als Magister der Germanistik wird Dirk den Konzern auf seinem weiteren Weg leiten und begleiten – ein Traum wird wahr für Dirk, Chef sein. | |
2000 Re-Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 durch GLOBAL – CERT. Auf Deutsch bedeutet dies, dass sich das Unternehmen dem knallharten globalen Wettbewerb endlich ausliefert und ab dem 01.07.2001 auf industriepolitische Protektion und Subventionen aus den verschienen Töpfen von Bund und EU verzichtet. Natürlich ist damit kein Staat zu machen, das ist mittlerweile allen Beteiligten klar geworden, auch Dirk. Dem ehemals ambitionierten Absolventen des Zinzendorf-Gymnasiums hat der kalte Wind des Marktes gezeigt, daß Unternehmensführung kein Kinderspiel ist. Mensch Dirk, so langsam haben wir aber den Kanal voll, auch den geraden!! |